Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, den Senat umfassend bei einem schnellstmöglichen Neubau des Cantian-Stadions und der Weiterentwicklung des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks zu einer Inklusionssportanlage zuunterstützen. Das Bezirksamt wird ferner ersucht, sich gegenüber dem Senat für eine sichergestellte Finanzierung und zeitnahe Umsetzung sowohl des Stadionneubaus als auch der Modernisierung des restlichen Sportparks als einheitliches Projekt einzusetzen und auf eine Beschleunigung der Prüfung des Bedarfsprogramms für den Sportpark durch die zuständige Abteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hinzuwirken.
Begründung:
Am 23.02.2022 hat das Lenkungsgremium der Senatsverwaltung entschieden, das Cantian-Stadion unter Einbeziehung der wesentlichen identitätsstiftenden Merkmale des Jahnsportparks neu zu bauen und den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zu einem multifunktionalen Inklusionssportpark weiterzuentwickeln. Ein entsprechender Realisierungswettbewerb für das Stadion soll noch im Frühjahr 2022 beginnen. Das Bedarfsprogramm für den restlichen Park liegt aktuell noch bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen zur Prüfung vor.
Der Stadionneubau und die Weiterentwicklung des Sportparks zu einer Inklusionssportanlage ist sowohl für den Bezirk als auch für die Sportmetropole Berlin von herausragender Bedeutung. Alle betroffenen Akteure hatten Gelegenheit, sich im letzten Jahr in einem umfangreichen Werkstattverfahren zu beteiligen. Mit der Weiterentwicklung des Sportparks zu einer modernen Inklusionssportanlage würde dem dringenden Bedarf der Pankower Sportvereine nach weiteren Sportflächen Rechnung getragen. Der Sportpark wird bereits jetzt von 15 Sportvereinen und 20 Schulen intensiv genutzt. Die Vorgabe, die wesentlichen identitätsstiftenden Merkmale bei einem Neubau des Stadions einzubeziehen, berücksichtigt ein zentrales Anliegen der Anwohner.
Es muss aber auchim weiteren Verfahren sichergestellt werden, dass der Stadionneubau und die Modernisierung des restlichen Sportparks weiterhin als einheitliches Projekt geplant und umgesetzt werden. Lediglich den Stadionneubau im Wege des Realisierungswettbewerbs weiterzuführen, ohne gleichzeitig die geplante Weiterentwicklung des restlichen Sportparks voranzutreiben, missachtet die Bedürfnisse von Anwohnern, Breitensportlern und insbesondere den betroffenen Sportvereinen, die sich umfassend in das Beteiligungsverfahren mit vielen wertvollen Vorschlägen eingebracht haben.
Dies gilt umso mehr, da sich der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin noch Ende2019 dafür ausgesprochen hat, die Mittel für den Abriss des Cantian-Stadions erst freizugeben, wenn ein Gesamtkonzept für die Entwicklung von Stadion und Sportpark vorliegt (https://www.parlament-berlin.de/adosservice/18/Haupt/vorgang/h18-3158-v.pdf).