Für Kinder und Jugendliche war die Corona-Pandemie eine besonders belastende Zeit, denn gerade sie mussten zahlreiche Einschränkungen hinnehmen. Sie konnten weder zu Schule noch Kita gehen und Sport- und Freizeitangebote fielen gänzlich aus. Auch der Bezirk Pankow konnte wichtigen Aufgaben im Bereich des Kinderschutzes und der Kindergesundheit nicht mehr wie zuvor erfüllen, denn nicht zuletzt aufgrund der Pandemie hat sich der Personalmangel in den Einrichtungen noch einmal verschärft. Wir fordern darum in einem Antrag in der BVV, die Kindergesundheit im Bezirk wieder stärker in den Fokus zu nehmen. Insbesondere sollen der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, der kinder- und jugendpsychiatrische Dienst sowie der zahnärztliche Dienst wieder in die Lage versetzt werden, ihrem originären Aufgabenfeld gerecht werden zu können.
So lässt sich etwa anhand einer kleinen Anfrage des Bezirksverordneten David Paul feststellen, dass das Hilfesystem nach SGB V durch eine spürbare Zunahme psychischer Erkrankungen seit Beginn der Pandemie vollkommen überlastet ist. Viele wichtige Maßnahmen konnten auch aufgrund der Überlastung des Gesundheitsamtes nicht mehr durchgeführt werden, wie etwa die Kita-Reihenuntersuchungen. Die zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung durch den Zahnärztlichen Dienst wurden laut Auskunft des Bezirksamtes letztmalig am 13. März 2020 durchgeführt. „Die große Überlastung der Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, vor allem durch die Nachverfolgung von Kontaktpersonen, hat dazu geführt, dass wichtige Aufgaben in Bezug auf Kindergesundheit und Kinderschutz nicht mehr ausreichend erledigt werden konnten“, so David Paul. „Dies kann nicht im Sinne unserer Gesellschaft sein und wir müssen das dringend wieder ändern. Auch müssen wir an die Mitarbeiter im Gesundheitsamt denken, für die diese Situation sicher mehr als unbefriedigend war.“