Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, die App für Stolpersteine nach Möglichkeitendes Bezirks Pankow zu bewerben, folgende Medien können dazu zählen:
• Homepage des Bezirksamts
• Flyer/Auslagen der Koordinierungsstelledurch das Bezirksamt
• Veranstaltungen des Bezirksamts
Weiterhin wird das Bezirksamt ersucht, weiteregeeignete bezirkseigene Bewerbungsmöglichkeiten mit der Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin zu eruieren.
Begründung
„Eine App für alle Stolpersteine. 96.000 Stolpersteine zur Erinnerungan ermordete jüdische Mitbürger gibt es inzwischen in Deutschland. Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Begonnen hat sie 1992 mit dem ersten verlegten Stolperstein in Köln durch den Künstler Gunter Demnig. ‚Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist‘, dieses Zitat aus dem Talmud inspiriert Gunter Demnig.
Mittlerweile finden sich die Stolpersteine in über 1.000 deutschen Ortschaften und Städten und in 21 Ländern. Das Kunstprojekt gilt als das größte dezentrale Mahnmal der Welt und richtet den Blick auf die Menschen, die während des NS-Regimes verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Seit kurzemkönnen Interessierte sich mit einer neuen App zu den verlegten Stolpersteinen leiten lassen. Entwickelt wurde die App von der Kölner Kommunikationsagentur
d-sire, die seit vielen Jahren für viele große Unternehmen arbeitet. Eine App zu den Stolpersteinen gehört bei dem Profil nicht gerade zum Kerngeschäft der Agentur, oder? Dem stimmt Susanne Prüfer zu, die Mitglied der Geschäftsführung ist. Tatsächlich sei der Anstoß zu der App während der Corona-Zeit gekommen, als ein Mitarbeiter buchstäblich über einen Stolperstein stolperte. Man habe sich dann entschieden, die Erinnerungskultur an die Opfer des Nationalsozialismus digital zu unterstützen. ‚Wir wollen mit unserer Kompetenz einen Beitrag
leisten“, sagt Susanne Prüfer, „damit diese Menschen niemals vergessen werden.‘
Die App, in die schon 20.000 Standorte aufgenommen sind, sei dann ‚eigeninitiativ und ohne Spenden- oder Fördergelder entwickelt worden, um einen Beitrag zur Erinnerungskultur - gerade für die jüngere Zielgruppe - zu leisten‘, erzählt Susanne Prüfer. Einige größere Städte wie Dortmund, Berlin, Essen, München, Frankfurt und Hamburg sind schon integriert, weitere, so Susanne Prüfer, werden in Kürze folgen. In der App sind allein für Berlin 9295 Stolpersteine verzeichnet. In Hamburg sind es 6223, in Frankfurt 1657, in Köln 2455. In München sind es nur 102, allesamt auf Privatgrundstücken - weil die Stadtverwaltung seit über 15 Jahren Stolpersteine im öffentlichen Straßenland verbietet. Für das Projekt habe man Kontakt mit Gunter Demnig und seiner Frau aufgenommen. Mitarbeiter hätten außerdem für die App die online vorhandenen
Informationen von Initiativen, der Enzyklopädie Wikipedia oder OpenStreetMap über Standorte datenschutzkonform eingearbeitet. Wir machen das ehrenamtlich und tun es der Sachen wegen und nicht, um uns ins Licht zu stellen‘, sagt Susanne Prüfer. Ziel der App sei es, alle Standorte in Deutschland zu dokumentieren. Das werde aber noch Jahre dauern, schätzt sie. Die App ist weitestgehend barrierefrei und ist leicht bedienbar. Nach dem Herunterladen kann jeder Nutzer sofort sehen, wo in der Nachbarschaft Stolpersteine verlegt sind. Wer auf einen virtuellen Stolperstein tippt, erfährt mehr über das Leben der ermordeten oder vertriebenen jüdischen Mitbürger. Manchmal sind es längere Texte, manchmal nur kurze biographische Hinweise. Wer die App in seinem eigenen Kiez benutzt, bekommt jedenfalls einen ganz neuen Blick auf seine
Nachbarschaft.’[1]
Die App ist abrufbar für