In Deutschland erinnern inzwischen über 96.000 Stolpersteine in etwa 1.000 deutschen Ortschaften und Städten an jüdische Menschen, die während der Shoah verfolgt, deportiert, ermordet oder vertrieben wurden. Das Kunstprojekt stellt damit das größte dezentrale Mahnmal der Welt dar. Seit kurzem besteht die Möglichkeit, sich über die App „Stolpersteine Deutschland“ zu einem Stolperstein leiten zu lassen und sich über das Leben des dort gedachten Menschen zu informieren. In Berlin sind bereits über 9.000 Stolpersteine in die App eingetragen. Manchmal erfährt man in längeren Texten etwas über das Leben eines ermordeten oder vertriebenen jüdischen Mitbürgers, manchmal sind nur biographische Hinweise vermerkt. In jedem Fall erweitert sich der Blick auf den eigenen Kiez und besonders für eine junge Zielgruppe stellt die App einen zeitgemäßen Ansatz für das Erinnern ohne Zeitzeugen dar.
Mit einem Antrag unseres Bezirksverordneten David Paul fordern wir darum aktuell das Bezirksamt Pankow auf, die App mit den bezirklichen Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit bekannter zu machen und so einen Beitrag zur digitalen Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu leisten. Denn ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.