Weit über 12.000 Briefe liegen derzeit ungeöffnet im Pankower Amt für Soziales und warten auf Bearbeitung. Hinzu kommen nach Schätzungen des Bezirksamts mindestens 500 unbearbeitete Neuanträge und über 1000 Rechnungen. Allein die Rückstände bei der Eingliederungshilfe werden demnach auf über 2,6 Millionen Euro beziffert. Hinzu kommt ein offener Beitrag von über einer Million Euro bei der Hilfe zur Pflege. Einerseits lässt es die personelle Situation im Amt momentan nicht zu, den Rückstau abzuarbeiten, andererseits werden potentielle Antragsteller und Dienstleister vor finanzielle Herausforderungen gestellt, wenn Rechnungen nicht beglichen werden oder Neuanträge unbearbeitet bleiben.
Mit einem Antrag unseres Bezirksverordneten Sascha Groß haben wir darum in der BVV vorgeschlagen, einen externen Dienstleister zur Bewältigung der jahrelangen Engpässe einzusetzen. Dieser könnte Briefe öffnen und digital erfassen, strukturieren und transparent in die Verwaltungssoftware übertragen. So würde eine bessere Übersicht über Außenstände ermöglicht und finanzielle Engpässe bei Bezirk und Antragstellern verhindert. Trotzdem wurde unser Antrag abgelehnt. Dabei zeigt die prekäre Situation im Amt für Soziales, dass es dringend neue Wege braucht, um aus der Krise zu kommen. Eine schnelle Lösung ist erforderlich, um das Amt zu entlasten und drohende Insolvenzen von hilfesuchenden Antragstellern zu verhindern. Wir werden darum weiter Vorschläge unterbreiten, wie wir das Problem innovativ angehen können.
