Das Bezirksamt wird um folgende Auskunft gebeten:
Im Falle eines (teilweisen) Stromausfalls ist auch die Pankower Verwaltung betroffen.
Lange Zeit war Katastrophen- und Bevölkerungsschutz nicht im Fokus der Bevölkerung
und der Politik.
1. Welche Vorbereitungen bzw. Pläne hat der Bezirk Pankow für seine Verwaltung im
Falle eines Stromausfalls getroffen?
Im Falle eines kurzfristigen und lokal begrenzten Stromausfalls käme es zu temporären
Leistungseinschränkungen in den Fachämtern, welche zwar zu Unannehmlichkeiten wie
z.B. dem Ausfall von Sprechstunden oder Verzögerungen in der Vorgangsbearbeitung
führen würden, die aber keine größeren Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Bezirksverwaltung insgesamt hätten.
Sofern es sich jedoch um ein größeres Schadensereignis, wie einen flächendeckenden
und langanhaltenden Stromausfall („Blackout“-Szenario), handeln würde, könnte nur
noch ein Notbetrieb angeboten werden. Die Fachämter sind aufgefordert, jene Leistun-
gen zu identifizieren, die unter den Bedingungeneines länger anhaltenden flächendeckenden Stromausfalls zwingend weiter zu erbringen wären, um die Bevölkerung während dieser Lage mit lebensnotwendigen Leistungen zu versorgen. Ausschließlich für diese Leistungen können Vorkehrungen für einen Notbetrieb getroffen werden. Dazu gehört auch, die Aufgabenerledigung so zu organisieren, dass sie auch ohne die Verfügbarkeit von IKT-Verfahren möglich ist. Das bedeutet, dass die Mehrzahl der bezirklichen Dienstleistungen während eines Blackouts nicht angeboten werden könnte.
2. Über wie viele Stromgeneratoren verfügt der Bezirk Pankow um die (teilweise) Leis-
tungsfähigkeit der Pankower Verwaltung zu gewährleisten?
Aktuell verfügt der Bezirk an einem Standort über eine gebäudeseitige Netzersatzanlage und darüber hinaus über 4 mobile Stromgeneratoren. An der Ausweitung dieser Kapazitäten wird gearbeitet.
3. Welche amtsseitigen Prioritäten gibt es im Bezirk Pankow, damit bei Stromausfällen
zumindest Basisangebote gemacht werden können?
Neben den in der Antwort auf Frage 1 genannten Leistungen wären während eines Blackouts die Arbeit des bezirklichen Krisenstabes und der Betrieb von Anlaufstellen für die Bevölkerung (Katastrophenschutzleuchttürme) prioritär abzusichern.
4. Welche weiteren Szenarien hat das Bezirksamt identifiziert, die zu einer Einschränkung der Pankower Verwaltung führen können – fernab von Stromausfällen, Pandemien und Personalengpässen?
Als weitere Szenarien könnten Naturkatastrophen (z.B. Sturmereignisse, Starkschneefälle),Ausfälle anderer kritischer Infrastrukturen (z.B. Wasser-/Abwasserversorgung, Fernwärme), IKT-Ausfälle (z.B. infolge von Cyberangriffen), Freisetzung von chemischen oder nuklearen Stoffen (z.B. aufgrund von Störfällen, Unfällen oder Angriffen) aber auch Bedrohungen der allgemeinen Sicherheitslage (z.B. durch Terrorangriffe) zu Einschränkun-
gen der Arbeitsfähigkeit der Pankower Verwaltung führen.